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Freitag, 17. Juni 2011

IMBER LUMINIS - FLETUS review in german



" 'Fletus' ist die vertonte Trauer irgendeiner verlorenen Seele da draussen. 'Fletus' ist die Trauer, die einem jeden einzelnen innewohnt. 'Fletus' ist die Träne auf der Wange von dir und mir. "

Schon vom ersten Ton an fällt es einem schwer, sich zu halten, man wird erbarmungslos mitgerissen von diesem Sog aus schwärzester Galle und Atmosphärik.
Deha, alleiniges Mitglied der Formation Imber Luminis (Regen des Lichtes), hat mit 'Fletus' ein derart ehrliches, herzerwärmend und zermürbend zugleich, Klangkonstrukt erschaffen, das dem Hörer alle Sinne abverlangt und ihn fortzerrt in die Tiefen der Trauer und Melancholie, der Selbstfindung, der Selbsthinterfragung; der Gedanken.

Mit unheimlichem Bedacht beginnt Deha, des Hörers alle Augen auf sein Schaffen zu richten und sich ihm ganz hinzugeben. Sanft erklingen erste, langsame und ausklingende Laute einer unverzerrten Gitarre, führen einen fort durch atmosphärisch-dichte Gebilde, die von beruhigenden, dem Ambient angelehnten, Tönen untermalen werden. Parallelen zu Svarts 'Förlorad' und Hypothermias 'Gråtoner' oder 'Skogens Hjärta' werden manifest, ohne dass man auch nur den Eindruck bekäme, dass es sich um eine inferiore Nachahmung dieser Meisterwerke handlen könnte. 'Fletus' selbst beweist den Geist, als ein Meisterwerk geboren zu sein, über knapp 40 Minuten hin wird eine wunderschöne und verträumt-verzweifelte Atmosphäre erschaffen, die sich kontinuierlich schleppend aufbaut und immer wieder von diesen niemals aufdringlich wirkenden Tönen getragen wird.

'Fletus', zu deutsch "Wehklagen/Das Weinen", wird noch als eine, von einem Ambient-Projekt namens Alenda, überarbeitete Version präsentiert. Diese Version sagt das aus, was die erste in Schlüsseln ausdrückte; es handelt sich nur um einen Traum, der niemals Wirklichkeit werden wird. Es ist die Trauer als Einsicht. Das Erwachen tritt spätestens nach diesen 39 Minuten und 12 Sekunden ein..

Diese Musik vermag, zu fesseln, das Selbst und die eigene Essenz in Stücke zu reissen und sie wieder richtig zusammenzufügen.
Denn die Wahrheit erklingt selten und diese ist 100 Seelen vorbehalten. Monotones, herrlich-prächtiges Grundrauschen inklusive.


10/10

By: V.

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SKP